Der Mensch ist ein Teil der Natur

Wind und Weiden, Wasser und Wiesen, Schwäne, Reiher, Graugänse - all das ist charakteristisch für die Gegend um Gülpe und bewirkt den besonderen Zauber dieser Landschaft.Es scheint hier mehr Himmel, mehr Licht, mehr Wolkenspiele zu geben als anderswo. Fast jeden Abend kommt ein kostenloses Schauspiel hinzu: Sonnenuntergang über den Wassern. Und später Sternennächte, wie man sie nur noch aus der Kindheit kennt.

Frühling

Im Frühling bricht die Landschaft auf. Die Weiden grüßen die steigende Sonne mit dem zartesten aller Grüns auf ihren Zweigen. Überall regt sich Leben. Es zwitschert und gackert und ruft und tschilpt. Die Störche auf dem Kirchturm beziehen ihr Nest. Über 130 seltene Vogelarten gibt es in und um Gülpe und alle bauen ihre Nester, balzen und brüten. Später gibt es aufgeregte Vogeleltern und winzige Wollknäule, die noch unbeholfen und vorsichtig erste Schwimm- und Flugversuche machen. In dieser Zeit sind die Wiesen gesperrt, das Gras wird hoch und erst spät gemäht, zum Schutz der jungen Vögel.

Sommer

Im Sommer empfindet man den ständigen, leichten Wind als besonders angenehm. Das Wasser ist längst zurück gegangen, heftiges Grün schmückt jetzt die ehemals überschwemmten Gebiete. An der Havel laden kuschelige Badeplätze unter den Weiden zum Schwimmen ein. Auch im Hochsommer zur Hauptferienzeit begegnet man auf den Spaziergängen nur selten anderen Menschen. Das Leben findet jetzt draußen statt, tagsüber in der Hängematte, abends unterm Sternenhimmel.

Herbst

Herbstzeit ist Vogelzeit. In endlosen, wohlgeformten Reihen kommen tausende von Wildgänsen und machen Station am Gülper See. Reiher kreisen zu Dutzenden über den Wiesen, Schwäne ziehen mit schwerem Flügelschlag und dumpfen Rufen vorbei. Die jungen Störche haben ihr Training beendet und rüsten sich für den großen Flug. Heftiger Regen und oft stürmischer Wind mahnen an den Wandel der Jahreszeiten. Eine leichte Melancholie liegt über der Landschaft. Sie unterstützt den Weg nach innen, der jetzt mehr als zu anderen Zeiten des Jahres angesagt scheint.

Winter

Im Winter steigt der Nebenarm der Havel über die Ufer und überschwemmt alle Wiesen und Weiden. Wenn es jetzt friert, glitzert das Eis bis zum Horizont. Die Landschaft schläft in der Kälte, der Himmel ist grau, die Luft besonders klar. Die Weiden sind wie graue Tuschflecken mit ihren krakeligen Zweigen. Wer jetzt, wohl ausgerüstet, spazieren geht, kommt mit roten Backen heim und freut sich auf einen guten Tee oder einen Glühwein.